Die Glashütte Freudenthal

1716-1816: Reichsgraf Franz Ferdinand Khevenhüller, der Besitzer der Grafschaft Frankenburg errichtete in der Wildnis des Sprenzltales eine Glashütte. Einige Jahre später scheint zum 1. Mal der Name Freudenthal auf.

Nach verschiedenen Besitzern erwirbt Wenzel Stimpfl 1838 die Glasfabrik, welche 1893 einem Brand zum Opfer fällt. Wiederaufgebaut wird der Betrieb rationalisiert und erzeugt nur noch Apotheken- und Medizingläser.

1942 stürzt das Dach der Fabrik durch Schneedruck ein. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Fabrik nicht wieder errichtet. Das Gut Freudenthal ist heute noch im Besitz der Familie Stimpfl-Abele.

Produktion

Bis zum Ende des 19.Jh. erzeugte die Fabrik alle Sorten Gläser für Apotheken, Likörerzeuger und chemische Industrie, Gastronomie, Konserven- u. Sodawasserfabriken und für den allgem. Hausgebrauch; desgleichen alle Gattungen Lampen-Glasartikel, sowohl in feinstem Kristall- u. Farbenglas, als auch in Halbkristall u. Hyalithglas. 1851 wurden 174,5 Tonnen Glaswaren erzeugt. Auch das österr. Kaiserhaus gehörte zum Kundenkreis. Bis zur Einstellung der Glaserzeugung 1942 wurden bis zu 400 Apotheken in Österreich beliefert.

Arbeit und Verdienst

Vom Zinngießer bis zum Glasgraveur waren alle Berufe vertreten, die mit der Glasherstellung zu tun hatten. Zahlreiche Arbeiter waren in der Land- u. Forstwirtschaft beschäftigt, oder waren für den Rohstofftransport vom Bahnhof in Frankenmarkt nach Freudenthal zuständig. Der Arbeitslohn der Glasbläser war von Monat zu Monat verschieden und richtete sich nach der gefertigten Stückzahl. Fehlerhafte Ware wurde vom Lohn abgezogen. 1925 betrug der Wochendurchschnittslohn eines Glasarbeiters 38 Schilling. Während der Weltwirtschaftskrise wurde die Glaserzeugung im Sommer eingestellt.